Kulturelles Erbe und Klimaanpassung in Küstenstädten (Sinking Cities)
Dauer
Kulturelles Erbe und Klimaanpassung in Küstenstädten
Seit Jahrtausenden sind Menschen mit Überflutungen und sich verändernden klimatischen Bedingungen konfrontiert. Die daraus hervorgegangenen Erfahrungen haben sich in einer Vielzahl von kulturellen Praktiken, Erzählungen, Filmen, Büchern, Artefakten und der gebauten Umwelt niedergeschlagen. Teilweise wird dieses kulturelle Erbe bereits als Wissensquelle für Klimawandelanpassung verwendet - so zum Beispiel Archivmaterial, anhand dessen sich Überflutungsereignisse aus der Vergangenheit rekonstruieren lassen. Es wird auch genutzt, um das Vertrauen in Anpassungsmaßnahmen zu erhöhen - wie im Fall der Namensgebung des Sturmflutsperrwerks MOSE in Venedig. In der Regel wird unser kulturelles Erbe im Kontext des Klimawandels aber hauptsächlich als bedrohtes Kulturgut und nicht als Ressource wahrgenommen.
In dem Projekt wird untersucht, wie kulturelles Erbe in Anpassungsprozessen derzeit mobilisiert wird, welche Auswirkungen diese Mobilisierung hat und wo ungenutzte Potentiale liegen. So wird unter anderem danach gefragt, wie die Mobilisierung von immateriellem Erbe für die Verarbeitung von Verlusten und die Erhöhung der Akzeptanz von Veränderung genutzt werden kann.
Transdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kunst und Wissenschaft
Um nach neuen Wegen der Mobilisierung von kulturellem Erbe für die Beförderung von Anpassungsprozessen und die Erhöhung von Klimaresilienz zu suchen, werden in den drei Städten Alexandria, Bremen und Jakarta in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Wissenschaft und dem Kultursektor Realexperimente durchgeführt, in denen kulturelle Formate entwickelt und erprobt werden. Teil des Projekts ist der Aufbau eines Netzwerks von Kulturakteuren in Küstenstädten und einer entsprechenden digitalen Infrastruktur für die weiterführende Arbeit mit kulturellem Erbe über das Projekt hinaus.