Ökologische Leitplanken für den Tiefseebergbau
Dauer
Die Tiefsee birgt nicht nur weitgehend unbekannte Ökosysteme, sondern in einigen Gegenden auch mineralische Bodenschätze. In geringen Mengen enthalten die Erze auch Minerale, die zum Beispiel für die Produktion von Akkus für Elektroautos oder von elektronischen Geräten wie Handys verwendet werden. Der Abbau ist technisch schwierig und bislang nicht wirtschaftlich. Umweltuntersuchungen machen klar, dass die verursachten Schäden großflächig und irreversibel sein können. Trotz niedriger Rohstoffpreise und damit ungewisser ökonomischer Gewinne wird jedoch weiter auf einen Abbau hingearbeitet.
Frühzeitig Regulierungsrahmen schaffen
Zwar sieht das bestehende Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen die Förderung von Bodenschätzen außerhalb der von Staaten kontrollierten Gewässer vor. Einen umfassenden rechtlichen Rahmen für den Schutz der marinen Ökosysteme gibt es jedoch bislang nicht. Hier setzt das Projekt „Ökologische Leitplanken für den Tiefseebergbau" an. Es wird einerseits die Umweltfolgen des Tiefseebergbaus darstellen und daraus Empfehlungen für künftige Umweltstandards ableiten. Andererseits wird es völkerrechtliche Bestimmungen zum Schutz der Meeresumwelt analysieren und Regulierungslücken aufdecken.
Bei der Entwicklung von Umweltstandards beraten
Ein wesentliches Anliegen des Projektes besteht in der rechtlichen, wissenschaftlichen und politischen Beratung des Umweltbundesamt bei der Entwicklung von Umweltstandards für einen nachhaltigen kommerziellen Tiefseebergbau. Dazu stellen die Wissenschaftler ihre Fachkenntnisse in Form von Diskussionspapieren, Faktensammlungen und Kurzdossiers zur Verfügung. Daneben finden Besprechungen, ein internationaler Workshop und Dialogtreffen statt. Das Projekt, das unter dem Dach des IASS-Projektes „Governance für die Ozeane" angesiedelt ist, wird zudem einen Beitrag zur Entwicklung des Bergbaugesetzes der Internationalen Meeresbodenbehörde leisten.