Quellenzuordnung der Ozonkonzentration in Deutschland durch Bestimmung der Beiträge der Vorläuferstoffe auf die Ozonbildung
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Troposphärisches Ozon ist ein starkes Treibhausgas, das in hohen Konzentrationen schädlich für die menschliche Gesundheit ist. Um die negativen Auswirkungen sowohl der akuten als auch der langfristigen Ozonexposition zu verringern, sind umfassende Informationen über die Quellen der Ozon-Vorläuferstoffe erforderlich. In diesem Projekt nutzen Forschende eine neue Methode für die Quellenzuordnung.
Die von einem Team um RIFS-Forscher Tim Butler beschriebene Methode „Zuordnung der Quellen von troposphärischem Ozon durch Tagging" (Tropospheric Ozone Attribution of Sources with Tagging, kurz TOAST) ermöglicht es, Ozonquellen besonders detailliert zu bestimmen, indem sie die Vorläuferemissionen Stickstoffoxide (NOx) und flüchtige organische Verbindungen (VOC) getrennt verfolgt. In diesem Projekt entwickeln die Forschenden ein Konzept für den Einsatz der TOAST-Methode in zwei verschiedenen chemischen Transportmodellen. Dies ermöglicht es ihnen, die Eignung der Methode mit höherer Sicherheit zu bewerten und die verbleibende Unsicherheit bei der Quellenzuordnung zuverlässig zu quantifizieren.
Das Ziel ist ein umfassendes Bild der Entstehung von bodennahem Ozon in Deutschland basierend auf dem Ort der emittierten NOx und VOC sowie den Sektoren, aus denen diese Emissionen stammen. Zudem berechnen die Forschenden, welche Auswirkungen die Ozon-Vorläuferemissionen auf die menschliche Gesundheit und die Vegetation haben. Auf Basis der Ergebnisse der Quellenzuordnung entwickeln sie sektorbezogene Empfehlungen für Minderungsmaßnahmen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene in Deutschland sowie auf europäischer und interkontinentaler Ebene.